Eine Dachbegrünung ist die einfachste Technik, mit geringem Kostenaufwand mehr aus Ihrem Dach herauszuholen und davon zu profitieren. So sparen Sie durch eine Dachbegrünung beispielsweise Heizkosten. Denn begrünte Dächer sind perfekte Wärmeisolatoren.
Ebenfalls sind Dachbegrünungen deutlich witterungsbeständiger als einfache Dachziegel. Verglichen mit einer normalen Ziegeleindeckung hält Ihre Dachkonstruktion rund doppelt so lange.
Wow, genau sowas möchte ich auch!
Inhaltsverzeichnis
Das Plus für die Natur
Mit Ihrer Dachbegrünung schaffen Sie zusätzlich neue Lebensräume für Insekten, Vögel und Wildtiere.
Ausserdem lassen sich auf einem begrünten Dach auch sehr gut Photovoltaikanlagen positionieren. Dank der natürlichen Kühlung des Gründachs arbeiten diese Anlagen dann mit einem höheren Wirkungsgrad.
Der Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen wir durch heisse Temperaturen negativ beeinflusst. Im Sommer wenn die Sonne richtig scheint werden die Solarstrom Module schwächer da die Hitze den Leistungsgrad drückt. Daher sind die Module meist hinterlüftet damit die warme Luft wegsteigen kann. Kombiniert mit einer Dachbegrünung verbessert sich die Kühlleistung für die Photovoltaik und somit ist dem Energiegewinn und der Natur gedient.
Die Dachfläche als Gartenparadies
Möchten Sie Ihre Dachfläche selbst nutzen: Machen Sie Ihren Dachgarten doch zu einem luftigen Paradies mit Sitzplatz und individueller Gartengestaltung.
Super Idee, genau das möchte ich!
Worauf müssen Sie bei Ihrer Dachbegrünung achten?
Diese drei Punkte sind besonders wichtig:
- Der Neigungswinkel Ihres Daches
- Die Belastbarkeit Ihres Daches
- Der Standort zur Bepflanzung Ihres Daches
Voraussetzungen für eine Dachbegrünung
Neigungswinkel für ein Gründach
Auf einem Flachdach (0 bis 10 Grad) ist eine Dachbegrünung ohne zusätzliche Massnahmen möglich.
Ab 15 Grad Dachneigung sollten Massnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise ein Erosionsschutzgewebe, um das zu starke Verschieben des Substrats oder Humus zu verhindern. Komplett runterrutschen wird es nicht, aber es kann zu unschönen Verteilungen und teilweisem Herunterfallen einzelner Erdteile führen.
Im Bereich zwischen 10 und 14 Grad kann es ausprobiert werden, ohne ergänzende Massnahmen zu arbeiten. Dafür aber Material verwenden, das von sich aus in der Form bleibt wie beispielsweise eine Mischung aus Humus mit hohem Tonanteil und Geröll oder, um ganz sicher zu gehen, mit Erosionsschutzgewebe.
Sobald alles mal verwachsen ist, wie das bei einer Wiesenaussaat geschieht, hält die Schicht in sich selbst.
Ab 20 Grad Neigung empfiehlt es sich Schubschwellen als Rutschsicherung einzubauen.
Neigungen ab 30 Grad verlangen vorkultivierte Elemente wie Vegetationsmatten oder andere Systeme.
Statische Fakten für Ihre Dachbegrünung, die ein Fachmann abklären sollte:
Für ein normales Dach wird zusätzlich zu dem Gewicht der Dacheindeckung (z.B. Ziegel) noch die Schneelast dazugerechnet.
Wenn jetzt dieses Dach begrünt werden will, muss das vom Fachmann (Holzbauer, Zimmermann, Statiker) berechnet und abgesegnet werden.
Denn eine Begrünung bringt das Gewicht des Humus (Erde), der Feuchtigkeit und das der Bepflanzung mit. Es kommt also zu einem erheblich grösseren Gewicht.
Hier einige Gewichtsangaben, damit Sie sich das besser einschätzen können:
- Extensive Dachbegrünungen − 70 – 80 kg / m²
- Intensive Dachbegrünungen − 300 – 400 kg / m²
- Dachgarten mit Sitzplatz − bis zu 800 kg / m²
- Schrägdachbegrünungen − bis zu 140 kg / m²
- Landschaftsdach mit grossen Bäumen − 500 bis zu 1400 kg / m²
- Solargründach (Warmwasser / Photovoltaik) − bis zu 140 kg / m²
Angst wegen Durchwurzelung?
Bei Bitumendachbahnen sowie bei nicht durchgängigen Dichtungen muss ein zusätzliche Wurzelschutzbahn aufgebracht werden.
In Testreihen wurde gezeigt, dass Bitumenabdichtungen von verschiedenen Pflanzen durchwurzelt werden können, da gewisse Mikroorganismen, die an den Wurzelspitzen leben, bituminöse Stoffe auflösen.
Auch bei PVC-Wurzelschutzfolien können Durchwurzelungen auftreten. Im Fall der PVC- Wurzelschutzfolie liegt es daran, dass eine vollkommen dichte Quellverschweissung in der Praxis nicht machbar ist.
In diesen Spalten, die nicht genügend verklebt bzw. verschweisst sind, dringt Kapillarwasser ein und Wurzeln, die der Feuchtigkeit folgen, wachsen in solche Spalten.
Überlappungen von Bahnen und Folien sollten stets heissluft- oder hochfrequenz- verschweisst werden.
Standort und Bepflanzung
Der Standort ist eigentlich gleichgültig solange die Bepflanzung richtig gewählt wird. Ob sonnig und trocken oder schattig und feucht oder irgendwo zwischendrin:
Es gibt für jede Situation die richtige Substratmischung und dazugehörige Pflanzen.
Dazu lässt man sich am besten beraten durch eine spezialisierte Gärtnerei oder sucht im Internet bei jeweiligen Herstellern und Lieferanten nach einer Empfehlung für das eigene Dachbegrünungsprojekt.
Da Dachbegrünungen eine sehr alte Technik sind, finden Sie in Ihrer Gegend mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Anbieter.
Wildzone Dachbegrünung
Auf einer Dachbegrünung tummeln sich verschiedenste Insekten, Vögel und Wildtiere. Genau wie in einem Hausgarten kann auch auf einem Dach mit entsprechenden Fördermitteln der Lebensraum für Wildtiere und Insekten geschaffen werden. Die Stadtgärtner Basel hat dazu einige Interessante PDF Dokumente online.
Und dass Dachbegrünungen an fast jedem Standort möglich sind, zeigt der Artikel aus dem Schweizerischen Baublatt – Die Suche nach der blauen Blume.
Haben Sie eine Frage zur Dachbegrünung?
Wäre so eine Dachbegrünung etwas für Ihr Zuhause?
Ja klar, bei mir wäre das genau das richtige!