Warum es eine tolle Sache ist, dein eigenes Hochbeet zu bauen

Inhaltsverzeichnis

Dein eigenes Hochbeet bauen:

Wie dir das Gärtnern mit deinem selbst gebauten Hochbeet am besten gelingt.

Geht es dir auch so, dass dir die Tomaten frisch von der Pflanze am besten schmecken? Verständlich – nur dann sind sie so richtig reif, und wenn du sie in den Mund nimmst, erlebst du den saftigen und würzigen Geschmack. Wie wäre es, dieses Erlebnis auch bei dir zu Hause zu geniessen? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten in diesem Beitrag zusammengefasst.

Ich würde gerne gärtnern….

… und dann kommen möglicherweise die “aber” …

  • Habe ich denn genügend Platz?
  • Ist der Aufwand für mich denn nicht zu gross?
  • Wie pflege ich meine Pflanzen, mache ich nicht etwas falsch?
  • Was mache ich, wenn ich Schädlinge habe….?
  • Wieviel Wasser sollten die Pflanzen denn bekommen?

Ein eigener Garten – sei er auch noch so klein – kann mit Herausforderungen verbunden sein. Doch es gibt Wege, wie du es dir einfach(er) machen kannst!

fleeds- Hochbeet Prototyp Nr. 2
Hochbeete- auch selbst gebaute – sind perfekt um das Gartenjahr zu starten. Auch mit Kindern.

Vorteile eines Hochbeets

  1. Übersichtliches Arbeiten
  2. Schonende Arbeitshöhe für den Körper
  3. Auch an unfruchtbaren Orten möglich
  4. Mehr Ertrag pro Fläche
  5. bessere Schädlingskontrolle

Übersichtliches Arbeiten im Hochbeet

Es ist einfach entspannter, eine begrenzte Fläche zu bearbeiten. In deinem Hochbeet hast du alles im Blickfeld. Du siehst, welche der Pflanzen Unkraut sind, und welche du angepflanzt hast. Mit einem Hochbeet hast du den Gemüseanbau im Griff. Auf kleiner Fläche baust du an und profitierst von mehr Fruchtbarkeit, einem höheren Ertrag pro Fläche bei einem geringeren Aufwand.

Die Rastereinteilung bei deinem Hochbeet: Du kannst die Erntemenge weiter steigern, indem du deine Anbaufläche noch übersichtlicher machst: Mit Schnüren oder Holzlatten wird die Anbaufläche in einem Raster eingeteilt. Ein erfolgreiches Konzept ist die Methode des “Square Foot Gardening”. In den kleinen Flächen deines Hochbeets weisst du genau, was dort wachsen wird. Dies hilft, den Überblick zu wahren und mit einem einfachen System in die Saison zu starten.

fleeds- Hochbeet Prototyp Nr. 2 - Wicking Bed

Schonende Arbeitshöhe für den Körper

Im Idealfall gärtnerst du auf ähnlicher Höhe, wie du in deiner Küche kochst. Das ist ergonomisch und entlastend bei der Gartenarbeit. Die Aussaat und das Pflanzen deines Gemüses kann gerne angenehm sein. Entspanntes Gärtnern ist möglich. Stell dir das Ganze so vor: Dein Hochbeet wird zum Orchester und du bist der Dirigent, der den Takt angibt und schaut, dass auch jedes Kraut am richtigen Platz spielt. So wird die Gartensaison zur Komposition und macht viel Spass.

Gärtnern ist mit Hochbeeten auch an unfruchtbaren Orten möglich

Wenn du einen wunderbaren Boden hast und bereits das Ziehen von Gemüse leicht gelungen ist, ist dieser Abschnitt für dich kein Thema. Hast du aber dort, wo du gärtnern möchtest, einen schlechten Boden? Lebst du an einem Ort, wo du dir nicht sich bist, ob der Boden vielleicht belastet ist? Ist dein verfügbarer Platz versiegelt (asphaltiert oder betoniert)? Dann kannst du dir dein Hochbeet bauen und dein Gemüse hier pflanzen.

Deine kultivierte Hochbeeterde kannst du mit einem Geotextil von der unerwünschten Fläche trennen. Damit verhinderst du, dass Regen die Erde auswäscht und deinen Lieblingsplatz verschmutzt.

Mehr dazu findest du in dieser Bauanleitung.

Mehr Ertrag pro Fläche

Auf einer kleinen Fläche hast du nicht nur das Ganze besser im Blick. In der besonders fruchtbarer Erde finden viele Prozesse gleichzeitig und miteinander statt: Nährstoffe werden umgesetzt durch Regenwürmer und andere Hilfslebewesen. Pflanzen tauschen im Boden über ihre Wurzeln Zucker gegen Mineralstoffe aus und gehen auf die Suche nach Wasser. Die erhöhte Arbeitsebene wirkt sich positiv auf das Gemüse aus: Kalte Luft sinkt ab und bleibt so am Boden unterhalb der Pflanzebene. Das Hochbeet hat sein eigenes Mikroklima.

Bessere Schädlingskontrolle

Die drei gefürchtetsten Gegner deines Gemüses sind die Nachtschnecke, die Wühlmaus und der Maulwurf. Diese haben es, wenn du es richtig anstellst, wenig Möglichkeiten, sich an deinem Gemüse zu bedienen.

Die Wühlmaus lockert mit ihren Gängen verdichtete Böden auf und trägt so ihren Beitrag zu mehr gesundem Boden. Gleiches gilt auch für den Maulwurf. Aber leider fressen sie auch gerne Gemüse von guter Qualität. Dem kannst du dich ganz einfach entgegensetzen, indem du am Boden des Hochbeets ein feinmaschiges Drahtgitter befestigst. Die Maschenweite darf maximal 12x12mm sein. Wühlmäuse können auch an sehr engen Stellen eindringen. Die Nacktschnecke kann mit einem Abschlussrahmen an der Oberkante deines Pflanzkastens zurückgehalten werden. Dazu brauchst du einen umlaufenden Metall- oder Kupferrahmen mit einer schräg nach unten abgewinkelten Kante.

Hochbeet bauen mit geeigneten Materialien für eine lange Lebensdauer

Wer mit an den Ort angepassten Baumaterialien arbeitet, darf mit einer langen Lebensdauer des Hochbeets rechnen. An gedeckten Plätzen eignet sich Fichtenholz gut. Dieses vergraut etwas mit der Zeit, hält aber, solange es nicht zu nass wird, ebenfalls sehr lange. Sobald der Pflanzkasten regelmässig mit Regenwasser in Kontakt kommt, solltest du auf ein werthaltiges Holz setzen. Lärchenholz ist eines der zähesten und härtesten Gehölze unserer Klimaregion. Die Lärche wächst in den Bergen und ist durch seine natürlichen Inhaltsstoffe über lange Zeit witterungsfest. Auf Pilz- und Insektenbefall ist das Holz nur schwach anfällig. Das Holz kann durch UV Strahlung vergrauen, behält aber seine Festigkeit über Jahre oder Jahrzehnte.

Übersichtliches Arbeiten

Schonende Arbeitshöhe

Mehr Ertrag pro Fläche

bessere Schädlingskontrolle

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Bau dir dein eigenes Hochbeet

  1. Vermassen und Planen

    Beginne damit, die Masse aufzunehmen von dem Platz, den du gerne als Hochbeet nutzen möchtest. In der Länge bist du frei und kannst es solange machen, wie es dir gefällt. Achte unbedingt darauf, dass du gut um das komplette Beet laufen kannst, auch mit Hilfsmitteln wie deiner Schubkarre. Die Masse des Holzkastens kannst du auf die Situation vor Ort anpassen.
    Hilf deinen Pflanzen, dass sie richtig gut wachsen können. Mit einer minimalen Erdschicht von 30cm wächst das meiste Gemüse gut. Wenn du spezielle Pflanzen anbaust (Wurzelgemüse wie Schwarzwurzeln), muss die Erdschicht stärker sein. Die Breite deines Hochbeets soll 1.20m nicht übersteigen, wenn du beidseitig an das Hochbeet gelangen kannst. Kommst du nur von einer Seite an das Beet, baue es maximal 60cm breit. So kommst du mühelos an jede Ecke der Fläche.

  2. Eckverbindungen setzen

    Ist dein Platz auf einem harten Untergrund, hast du wahrscheinlich keine Möglichkeit, die Eckpfosten fest mit dem Boden zu verbinden. Wenn du Zugang zu Akazienholz hast, legen wir dir ans Herz, die inneren Pfosten beispielsweise aus diesem Holz zu machen. Denn dieses ist extrem widerstandsfähig. Achte auf die Nachhaltigkeitssiegel und Herkunft deiner Materialien. PEFC oder FSC stehen für nachhaltig bewirtschaftete Forstflächen.

  3. Holzwände montieren

    Die äussere Holzeinfassung kannst du mit witterungsbeständigen Hölzern machen. Lärchenholz eignet sich beispielsweise gut. Besorge dir dazu Bretter in deinem Baumarkt oder der Sägerei. Die Bretter befestigst du an den Akazienpfosten am besten mit Edelstahl- Schrauben in V4A- Qualität. V4A Schrauben sind rost- und säurebeständig, was beim Einsatz in Holz mit hohem Gerbsäureanteil wie Akazie und Lärche wichtig ist.

  4. Holz noch mehr schützen

    Um die holzigen Bauelemente deines Hochbeetes vor dem fruchtbaren und lebendigen Innenleben (Erdsubstrat, Kompost usw.) deines Hochbeets zu schützen, befestigst du auf der Innenseite des Hochbeets eine Zwischenschicht. Eine Option ist eine Noppenfolie aus HDPE Kunststoff. Der Kunststoff HDPE (hochdichte -Polyethylen-Folie) ist umweltfreundlich weil sehr gut recyclebar, und besteht aus Verkettungen von Kohlenstoff- und Wasserstoffmolekülen. Das Material ist also frei von giftigen und problematischen Substanzen wie Chlor oder Fluor. Der Kunststoff integriert sich bei einer Rückbau durch den Recycling-Prozess wieder in den Materialkreislauf. Willst du keinen Kunststoff verwenden? Dann kannst du zu einem Trick greifen: Mit einem Bunsenbrenner kannst du die Innenflächen des Hochbeets ankohlen. Die verkohlte Schicht ist recht beständig gegen die natürlichen Zersetzungsprozesse, wenn Holz und Erde sich treffen. Aber Achtung: Nur die Innenschicht ankohlen, nicht alles abbrennen :-)

  5. Hochbeet füllen

    Jetzt wo dein Hochbeet gebaut und fertig vor dir steht (gratuliere!), ist es an der Zeit, es zu befüllen.

    Zuerst möchten wir mit Irrtümern aufräumen, die sich via Büchern und sozialen Medien etabliert haben und breit abgestützt nützlich seien. Wir haben eine andere Meinung und hier in Artikeln zusammengefasst: Der Irrtum am „klassischen“ Hochbeetaufbau mit Holz, Grassoden und Laub. Und hier der Artikel, warum Blähton in deinem Hochbeet nichts verloren hat.

    Wir stellen dir dafür die Möglichkeit vor, mit der wir sehr zufrieden sind:

    1. Der Wasserspeicher im Hochbeet: genial einfach – einfach genial: Im Hochbeet wird eine Wassermenge in einem Steinsubstrat aufgestaut. Dieses gibt die Feuchtigkeit gegen oben weiter an die Erde. Ein Vlies grenzt die Erde vom Steinsubstrat ab.
    2. Unterboden oder humoser Boden: Hier darf die Erde einen Anteil Steine und / oder Lehm haben. Auch die Pflanzen benötigen dies.
    3. Oberboden, fruchtbare Erde. Diese soll krümelig, frisch und humusreich sein. Für das Einpflanzen von Gemüspflanzen ist es wichtig, dass du mit einer Kompostbeigabe genügend Nährstoffe bereitstellst.

Bepflanzen

Die Arbeit ist getan und es steht bei dir zuhause ein wunderbares Hochbeet, gefüllt mit guter Erde. Jetzt ist es an der Zeit, die neue Ressource zu nutzen und das Beet mit Kräutern und Gemüse zu bepflanzen. Am besten wählst du deinen Anbau in Mischkultur. So erreichst du eine höhere Widerstandsfähigkeit und Gesundheit deiner Pflanzen. In Mischkulturen werden symbiotische Wechselwirkungen genutzt. Pflanzen tauschen Nährstoffe miteinander aus und warnen sich gegenseitig vor Schädlingen oder halten diese gegenseitig für den anderen ab.

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