Permakultur – eine Methode, die Zukunft möglich macht

Permakultur und jetzt ist auf einmal alles was grün ist Permakultur.
Der Permakultur wird ja einiges an Fähigkeiten angedient… z.b. nichts tun Landwirtschaft, jede Form von Garten sobald er nicht langweilig und bieder in Reih und Glied die gleichen Pflanzen vor sich hin gedeihen. Das ist alles erst mal Biogartenbau wie er schon lange existiert und auch erst so genannt wird seit es die Agrochemische Landwirtschaft gibt, die es bis in die Hausgärten mit ihren Wundermitteln geschafft hat.

Früher musste man die Natur beobachten und seine Schlüsse daraus ziehen und kreativ sowie arbeitssam werden. Daher hat Permakultur hat viel mehr mit Planung zu tun und damit grösser zu Denken. Es geht nicht nur darum eine Ethisch korrekte Sache zu machen sondern auch darum das ganze so zu planen das die eigene Arbeit möglichst effektiv ist. Dazu bringt die Permakultur eine durchdachte Ethik für das lokale sowie globale Denken und Prinzipien mit sich die für das gemeinschaftliche Zusammenleben sowie die intelligente Nutzung von der Natur.

Inhaltsverzeichnis

Permakultur erklärt

PermakulturPermakultur ist eine Planungsmethode, welche die Natur und den Menschen als sich ergänzende Elemente des Lebens auf diesem Planeten versteht. Sie nimmt sich zur Maxime, diese Elemente in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen, um Wachstum auf allen Ebenen zu fördern.

Grundlage der Permakultur bilden die universellen Grundsätze, die von Bill Mollison und David Holmgren formuliert wurden. Die Idee hinter Permakultur (Permanent Agriculture) sind sich selbst erhaltende, mit der Natur verbundene produktive Ökosysteme, die genauso stabil und wiederstandsfähig sind wie natürliche Ökosysteme. Es wird beobachtet und verstanden und erst dann eingegriffen. Also die Natur kapieren und dann kopieren ganz nach dem Prinzip von Viktor Schauberger.

Der Blick auf das Ganze sollte immer aktiv sein.

Ziel der Permakultur ist das Erhalten bestehender natürlicher Ökosysteme sowie die schrittweise Optimierung, um Lebensräume zu schaffen. Diese sollen für den Menschen, Tier und Natur sich selbstregulierende dynamische Systeme darstellen. Kurzfristige Bedürfnisse und die der nachfolgenden Generationen haben in einem solchen System gleichhohe Priorität.

In diesem Video von ARTE werden zwei Vorzeige Projekte der Permakultur vorgestellt. Der Permakultur-Hof Ferme de Bec Hellouin in Frankreich und der Krameterhof in Österreich.


Noch mehr Informationen zur Permakultur finden sich im Buch über Permakultur von dem Begründern der Permakultur Bill Mollison. Im Buch werden in extrem vielen anschaulichen Illustrationen Ideen und Konzepte gezeigt. Viele von diesen wurden über die Jahrzehnte ausprobiert und erprobt. Es darf gut als das Hauptbuch über die Permakultur genannt werden.


Permakultur und wie Bill Mollison sie erfand

Die Australier Bill Mollison und David Holmgren formulierten in den 1970er Jahren die Idee der Permakultur als ein System zur Bildung langfristiger und sich selbsterhaltender, wirtschaflicher Landwirtschaftssysteme als Gegenentwurf zum bestehenden industriellen Agrarsystem.

Ausschnitt eines Mandala Beetes – Wikimedia Commons

In Bezug auf die Systematik und die landschaftlichen Gestaltungsmethoden hat die Permakultur gegenüber dem Biolandbau einige Vorteile. In der Permakultur wird der traditionelle Felderanbau in geometrischen Formen selten bis gar nicht genutzt, viel mehr wird die Landschaft beobachtet und über eine längere Zeit dokumentiert. Ein wichtiger Schritt zur Beurteilung der Landschaft ist auch die Begehbarkeit sowie dem Kraftaufwand der dadurch entsteht. Landschaften werden den Höhenlinien entlang gestaltet und an denen bepflanzt, um so körperliche Kraft zu sparen, Wasser zu verlangsamen und natürliche Erosionen zu sammeln und zu nutzen. Auch Nährstoffe werden in solch gestalteten Landschaften besser gehalten.

Der Gründer Bill Mollison

Geboren 1928 im Nord-Westen Tasmaniens, Australien, widmete sich Bill Mollison nach der Schulzeit vielen verschiedenen Berufen. Mit 26 Jahren arbeitete er als Wissenschaftler bei der „Wildlife Survey Section“ der Staatlichen Wissenschaftlichen Anstallt, die den Regenwald Tasmaniens untersucht, und entdeckte dort die Abläufe, die später zur Permakultur werden sollten. Weitere Biografischen Details auf Wikipedia (EN).

In den späteren 1960er beginnt Mollison, im südlichen Teil von Tasmaniens, erste Ansätze für eine stabile Landwirtschaft zu entwickeln. Die eigenen Beobachtungen vom zunehmenden Verlust der fruchtbaren Böden, durch die industrielle Landwirtschaft und deren Verbrauch nicht erneuerbaren Ressourcen, brauchten ihn dazu sich viele Gedanken zu machen.

Bill Mollison im Gespräch über die Zukunft (2008) – Wikimedia Commons

Dazu sagt Mollison (Introduction to Permaculture, 2011, Mollison, p.v):

Nach vielen Jahren als Wissenschafter der CSIRO Wildlife Survey Section und der Mitarbeit beim Tasmanian Inland Fisheries Department begann ich mit einem Protest gegen das Politische und Industrielle System. Ich sah das wir uns töteten und die Welt um uns herum. Aber ich wusste das es zu nichts führt in der Opposition zu verharren, da dies zu nichts führt. Also zog ich mich für zwei Jahre aus der Gesellschaft zurück; Ich wollte mich nie wieder irgend etwas wiedersetzen und somit meine Zeit verschwenden. Ich wusste ich musste mit etwas sehr positivem zurückkommen. Etwas das uns allen erlauben würde ohne den Grosskollaps biologischer Systeme zu existieren.

Das erste Buch

1968 begann Mollison an der Universität von Tasmanien zu unterrichten und im Jahr 1974 entwickelte er und sein Student David Holmgren das Grundgerüst der Permakultur. Dieses unabhängige Landwirtschaftssytem basiert auf Mischkulturen dauerhafter Bepflanzungen: Bäume, Büsche, Gemüse, Kräuter, Pilzen und Wurzelsystemen. Aus diesem Verbund von Systemen wurde das System Permakultur (permanente Agrikultur). In ihrem ersten Buch „Permaculture one“ als Einstieg in die neue Gestaltungs-Methode, veröffentlichten sie zum ersten Mal ihre Idee. Auch das allen bekannte Element von Mollison entworfen „Die Kräuterspirale“ wurde dort zum ersten Mal beschrieben.

 

Nachdem die Permakultur erstmals eingeführt und dann auch von der Öffentlichkeit in die Praxis umgesetzt wurde, erkannte Mollison, dass die Permakultur-Prinzipien:

  • Care for the earth (Fürsorge für die Erde)
  • Care for the people (Fürsorge für die Menschen)
  • Return of surplus (Ressourcen wieder verwenden für einen Mehrwert)

eine Bewegung in Gang setzten die nicht nur die Landwirtschaft, Gartenbau, Architektur und Ökologie betrifft, sondern auch ganze Wirtschaftssysteme, Rechtssysteme, Unternehmens-Systeme und Sozialsysteme des Zusammenlebens.

Mollison sagt (Introduction to Permaculture, 2011, Mollison, p.v):

Ich sah die Permakultur in den 70er Jahren als eine vorteilhafte Versammlung von Pflanzen und Tieren in Bezug für das menschliche Zusammenleben, die meisten davon ausgerichtet darauf als Haus sich selbstständig zu versorgen oder als Gemeinde. In seltenen Fällen auch „kommerziell“ meist aber nur mit dem Überschuss der im System entstand. Permakultur ist aber als mehr als nur Nahrungsversorgung im Haushalt zu verstehen. Selbständigkeit in der Nahrungsmittelversorgung ist bedeutungslos, es sei denn, die Menschen haben Zugang zu Land, Information und finanziellen Ressourcen. So ist es in den vergangenen Jahren gekommen, entsprechende rechtliche und finanzielle Strategien zu integrieren, darunter Strategien für Landzugang, Geschäftsstrukturen und regionale Selbstfinanzierung. Ein System für die Menschen.

Reise zur Verbreitung der Permakultur Bewegung

Im Jahr 1979 verlässt Mollison die Universität. Anschliessend reisst er im Alter von 50 Jahren rund um Australien und widmete er sich der Ausbildung Interessierten der Permakultur Design Prinzipien (PDC). Er half mit, 1979 das Permakultur Institut zu gründen wo weltweit Studenten im nachhaltigen Boden-, Wasser-, Pflanzen-, Rechts- und Wirtschaftssystemen unterrichtet werden. Im Jahr 1981 begannen die ersten Absolventen des Permakultur Design Kurses (PDC), denen er geholfen hatte, in ihren jeweiligen Gemeinden Permakultur-Systeme zu entwerfen. Auf diese Weise hatte die Philosophie der Permakultur begonnen, über ihren ursprünglichen Kontext in Landmanagement hinauszuwachsen um immer mehr Aspekte des menschlichen Lebens zu verbessern.

Mollison erzählt seinem Student Toby Hemenway das die erste Idee für die Permakultur im im Jahr 1959 ihm in den Sinn kam, während er im Tasmanischen Regenwald Beuteltiere beobachtete. Er war inspiriert und erschöpft von der reichen Verbundenheit und lebensspendenden Fülle des Regenwaldsystems und schrieb in sein Tagebuch:

„Ich glaube das wir fähig sind Systeme aufzubauen, die so gut funktionieren.“

Während der Jahrzehnte nach seinem Ruhestand 1979 wurden einige Permakultur Institute weltweit gegründet und nach Angaben von Mollison gab es bis zum Jahr 2011 über 300`000 Absolventen, die jetzt in der ganzen Welt üben und lehren. Mollison widmete sich in den letzten 30 Jahren seines Lebens zum Lehren, Vortragen und Schreiben.

Mollison zog 1987 von Tasmanien nach Tyalgum in Tweed-Tal des nördlichen New South Wales, wo er für das nächste Jahrzehnt lebte, danach kehrte er wieder zurück nach Tasmanien.


Buchempfehlungen über Permakultur

 

Das Handbuch der Permakultur-Gestaltung

auf Englisch im Original: Permaculture: A Designer’s Manual

 

Es wird „die enzyklopädische Bibel der Permakultur“ genannt. Seit seiner Veröffentlichung wurde dieses Handbuch ausführlich als Lehrbuch und Curriculum für den 72-Stunden-Zertifikatkurs in Permaculture Design verwendet.

Von der permanenten Agrikultur zur permanenten Kultur

Als Mollison 1991 das Buch „Introduction to Permaculture“ (Einleitung in die Permakultur) veröffentlichte,

erkannte er, dass sich seine ursprüngliche Idee zur Permakultur weit entwickelt hatte und eine Bewegung entstanden ist, die sich auf alle menschlichen Lebensräume erstrecken konnte und das Wort nicht nur als permanente Landwirtschaft, sondern auch als permanente Kultur neu definiert werden konnte.

1996 erschien dann noch seine Autobiographie.

Er starb am 24. September 2016 im Alter von 88 Jahren.


Quellen:

Ethik und Prinzipien der Permakultur

Symbol für die Permakultur Prinzipien nach David Holmgren.
Symbol für die Permakultur Prinzipien nach David Holmgren.

Basis der Permakultur ist das ethische Fundament auf dem alles aufbaut. Auf den unten beschriebenen drei Ethischen Grundsätzen verwurzelt sich die Permakultur als zukunftsfähiges globales Modell, solange nach diesen gehandelt wird, kann eine positive und nachhaltige Wirkung entstehen.

Care for Earth
(Verantwortungsbewusster Umgang mit der Erde)
Care for the people
(Verantwortungsbewusster Umgang mit den Menschen)
Limits to consumption and growth, distribution of surpluses
(Verbrauch und Wachstum begrenzen, Teilen von Überschüssen)

Von Bill Mollison definiert und über die Jahre erweitert unter anderem durch David Holmgren. Diese Prinzipien sind als Werkzeuge, die untereinander verknüpft werden zu verstehen und existieren in einem Permakultur System immer in Beziehung zueinander.


Gratis Download: Das Wesen der Permakultur von David Holmgren in Deutsch
Eine Zusammenfassung der Permakultur Konzepte und Prinzipien von “Permaculture Principles & Pathways Beyond Sustainability”.



Zones / Zonierungen

Bereiche werden anhand der Nutzungsintensität geordnet.

  • Zone 00 Der Mensch
  • Zone 0 Die Wohn- und Kernzone
  • Zone 1 Entspricht dem angrenzenden Bereich ans Haus. In dieser Zone werden Kräuter und täglich genutztes Gemüse angepflanzt.
  • Zone 2 Hier wachsen die weniger aufwendigen Gemüse. Z.B. Salate.
  • Zone 3 Hier beginnt der landwirtschaftliche Bereich: Getreide, Kartoffeln, Karotten und alles andere was wenig Pflege braucht und wenn geerntet entweder in einer Grossaktion oder maschinell passiert.
  • Zone 4 Bäume z.B. Holzwirtschafts-, Obst-, Nuss- und Wildobstbäume. Der Aufwand in dieser Zone ist sehr beschränkt und ist im Normalfall auf ein Datum im Jahr fixiert.
  • Zone 5 Wildnis/Urwald. Hier nimmt der Mensch keinen Einfluss und überlässt das Terrain den Wildtieren und Pflanzen.

Die Zonen sollen als Werkzeug fungieren und helfen bestimmte Elemente grob zuzuordnen. Es ist wichtig sie zu nutzen aber sie sollen auch flexibel genutzt werden denn sie sind Teil eines dynamischen Konzeptes.

Permakultur-Zonen

Multiple Functions, Multiple Elements /
Mehrere Funktionen, Mehrere Elemente

Jedes Element des Permakultur-Systems, sei das jetzt zuhause oder im Garten sollten wenn möglich immer mehrere Funktionen übernehmen können. Wie z.B. ein Kennwood Chef, der unglaublich viele Funktionen übernimmt: rühren, mahlen, kneten, mixen, Saft pressen und vieles mehr. Gleichzeitig ist es auch wichtig, dass wenn einmal ein Gerät ausfällt nicht gleich nichts mehr geht, sondern jede Funktion, die im System gebraucht wird auch durch andere Element übernommen werden kann. In diesem Fall wären das handbetriebene Küchengeräte. So kann gewährleistet werden, dass das System in sich unabhängig funktioniert.

Repair, Recycling / Reparieren, Wiederverwenden

Produce No Waste (Keinen Abfall verursachen) Reparieren und Wiederverwertung/-verwendung spielt in der Permakultur auch eine sehr wichtige Rolle. Damit möchte man den Ressourcenverbrauch vermindern und die Wertschätzung der Dinge steigern. Ein paar gute Links zum Thema:

Optimize Edges / Optimierung von Randzonen

Randzonen sind Bereiche an denen zwei / mehrere Ökosysteme aufeinander treffen. Wie beispielsweise der Übergang von Wiese zu Wasser. In dieser Übergangszone ist die Vielfalt an Flora und Fauna am stärksten.

Natural Succession / natürliche Entwicklung

Es ist auch wichtig dem System seinen freien Raum zu lassen und Entwicklungen zuzulassen und gegebenenfalls zu unterstützen.

Obtain a Yield / Sicherstellung deines Gewinns

Stelle sicher, dass dein Projekt bereits während der Erstellung Gewinne erzielt und somit deine eigene Motivation steigert dein Ziel zu erreichen. Es ist wichtig, dass das Verhältnis zwischen Arbeit und Ertrag stimmt. Für gute Arbeit muss es auch guten Gewinn geben. Elemente / Systeme, die hohe Wirtschaftlichkeit vorweisen oder z.B. die Biodiversität sichtlich gesteigert haben und somit dem System dienen, sollten erhalten und gepflegt werden. Implementiere Systeme, die dir Gewinne einbringen.

Diversity / Vielfalt

Das A und O eines gesunden Systems ist die Vielfalt, egal ob es den Bereich der Pflanzen, Nutz- und Wildtiere oder die kreativen Freiheiten der Bewohner betrifft. Vielfalt statt Einfalt ist hier das Motto und verhilft dabei ohne zusätzliches Einwirken dem System zu mehr Stabilität.

Integrate rather than Segregate /
Integrieren statt trennen

Zusammenarbeiten fördern, so dass sie sich gegenseitig unterstützen.
Beispielsweise wie Dragon Dreaming und Soziokratie im Zwischenmenschlichen und Unternehmerischen. Ganz im Sinne von „Viele Hände machen die Arbeit leicht“.

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